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Herbert REITHMAYR
„Armut geht uns alle etwas an: Über 50% der Kinder aus armen Familien sind auch als Erwachsene arm. Dieser Skandal muss ein Ende haben! Wir arbeiten an einer Gesellschaft, in der alle Kinder alle Chancen haben. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns dabei.“
Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich

Kindern Zukunft sichern

Die Gründung der Volkshilfe im Jahr 1947 erfolgte aufgrund von Lebenslagen in Armut und bitterer Not bei den Menschen in Österreich. Auch heute noch sind trotz intensiver Arbeit 324.000 Kinder & Jugendliche von Armut gefährdet oder betroffen. Die Volkshilfe steht für mehr als Hilfe - sie steht für Veränderung. Wir wollen die Kinder in Österreich nachhaltig aus der Armut befreien und haben deshalb die langfristige Kampagne "KINDERARMUT.ABSCHAFFEN" gestartet.

Ein wichtiger Baustein dieser Kampagne ist das Modell der KINDERZUKUNFTSSICHERUNG. Wir engagieren uns daher mit ganzem Herzen dafür, dass dieses gesellschaftliche Modell durch Zusammenarbeit mit vielen Gruppen der Zivilgesellschaft an Bedeutung gewinnt. Am Ende unserer langfristigen Kampagne „Kinderarmut.Abschaffen!“ soll die Kinderzukunftssicherung im Parlament beschlossen werden. Bis dahin wollen wir das Modell für möglichst viele Kinder und Jugendliche durch Spendengelder finanzieren.

Die gesetzlich verankerte Kinderzukunftssicherung soll die bestehenden Transferzahlungen (z.B. Familienbeihilfe) und steuerlichen Begünstigungen (z.B. Familienbonus) ersetzen.

Nach Recherchen Berechnungen der Volkshilfe brauchen Kinder für ein gelingendes Leben pro Monat:

- 300 Euro für Wohnen, Kleidung und Nahrung

- 200 Euro für Förderung, Bildung und Betreuung

- 95 Euro für soziale Netzwerke sowie gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe

- 30 Euro für Gesundheit und Körperpflege

Der so ermittelte Höchstbetrag der Zukunftssicherung von rund 625,- Euro steht jedem von Armut gefährdetem Kind zu. Er soll sich mit steigendem Einkommen der Eltern verringern.

(c) Lane Erickson
(c) Lane Erickson

Das Modellprojekt „Kindern.Zukunft.Sichern“ der Volkshilfe Österreich

Das Ziel des zukunftsweisenden Modellprojekts „Kindern.Zukunft.Sichern“ der Volkshilfe ist es, Benachteiligung in Beteiligung umzuwandeln. Mit dem Projekt nehmen wir die Zukunft vorweg und setzen unsere Forderung nach einer österreichweiten gesetzlichen Kinderzukunftssicherung als wichtigen Schritt in eine gerechtere Gesellschaft beispielhaft um.

Wie erfolgt die Umsetzung?

Die Volkshilfe gewährt zunächst im Rahmen des Modellprojekts 2 Jahre lang insgesamt 20 armutsbetroffenen Kindern finanzielle Unterstützung, um ihnen Zugänge zu ermöglichen, die eine Teilhabe an Lernprozessen und ein gelingendes Leben in der Gegenwart sichern. Die 20 ausgewählten Kinder leben in allen neun Bundesländern und sind zwischen 7 und 9 Jahre alt. Der Start des Modellprojekts erfolgt im Herbst 2018 und wird pro Kind individuell vereinbart.

Die finanzielle Unterstützung berücksichtigt bestehende Transferzahlungen und (bei armutsbetroffenen Familien in der Realität nicht wirksam zu machende) steuerliche Begünstigungen und ergänzt diese mit Direktzahlungen aus der Kinderzukunftssicherung bis zu einer Höhe des von der Volkshilfe geforderten Maximalbetrages von 625 Euro.

Zudem erfolgt konstante sozialarbeiterische Begleitung: Die Volkshilfe begleitet die Familien vor, während und nach der finanziellen Unterstützung und leitet sie an, die Auswirkungen der erhaltenen Kindergrundsicherung auf die materielle, kulturelle, soziale und gesundheitliche Dimension selbständig zu erfassen. 

Unser Ziel ist es, mithilfe der Kampagne und der Bewusstseinsschaffung innerhalb der Gesellschaft, das Modellprojekt auch nach Ablauf des einen Jahres anzubieten, um längerfristige positive Auswirkungen sichtbar zu machen.

Die (Begleit-)Forschung zum Modellprojekt

Im Rahmen des Modell-Projektes „Kinderzukunftssicherung“ werden belastbare sozialwissenschaftliche Befunde sowohl zum Ausschluss durch Armut, als auch zur Wirksamkeit der Kinderzukunftssicherung hinsichtlich der Auswirkungen auf die Inklusion nachgewiesen. Die Erlebniswelt der betroffenen Minderjährigen, ihre Erfahrungen und Wahrnehmungen zu Armut stehen dabei im Mittelpunkt.

Im Sinne einer objektiven Forschung wurden externe Partner beauftragt, die mit den Familien vor und nach der Finanzierung der Kinderzukunftssicherung Erhebungen durchführen und auswerten. Die anonymisierten Forschungsergebnisse werden im Zuge der Kampagne der Volkshilfe zum Thema „Kinderarmut.Abschaffen!“ präsent sein.

Projektteam

Die Volkshilfe Österreich hat das vorliegende Modellprojekt entwickelt. Mit der Durchführung ist ihr Spendenverein Volkshilfe Solidarität betraut. Das Projektteam besteht aus Frau Mag.a (FH) Judith Ranftler MA als Projektverantwortliche, Erich Fenninger (Direktor der Volkshilfe Österreich), Manuela Wade, Erwin Berger, Karin Ortner, Herbert Reithmayr und Matthias Hütter (alle: Volkshilfe Österreich/Solidarität).